Städtereisen
Reisetipps zu deutschen Städten und ihren Sehenswürdigkeiten
Mit dem Slogan "Stadt des Lichts" wirbt die thüringische Universitätsstadt Jena für sich. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Jena zu einer Industriestadt und einem Zentrum der Optik und Feinmechanik. Seit 1990 wandelte sich Jena zu einem Zentrum für Bildung und Wissenschaft.
Jena | ©: Juergen - Fotolia
Jena, alte Friedrich-Schiller-Universität | ©: fotobeam.de - Fotolia
Jena Saalebrücke | ©: flyfisher - Fotolia
Mit den sieben Wundern machte Jena bereits im 17. Jahrhundert auf sich aufmerksam. Vier davon sind bis heute erhalten geblieben. Zu den vollständigen Wundern gehörte etwa ein Drache, der als Studentenstreich errichtet wurde. Eine Nachbildung steht im Stadtmuseum.
Seit mehr als 750 Jahren ist die Stadtkirche St. Michael das Zentrum des kirchlichen Lebens. Sie hatte zwei Vorgängerbauten aus der romanischen Zeit. Errichtet wurde die Kirche, die dem Drachentöter Michael geweiht ist, ab 1380 in mehreren Bauphasen bis 1557.
Jena | ©: DooMinatorDesignz - Fotolia
Ein modernes Wahrzeichen der Stadt ist der Jentower, mit 133 Metern Höhe das höchste Bürogebäude in Thüringen. Der Ministerrat der DDR hatte in den 1960er Jahren beschlossen, wichtige Städte mit einem sozialistischen Gesicht neu zu gestalten. Eingeweiht wurde das Hochhaus 1972.
Der Napoleonstein steht auf dem Windknollen, einem 363 Meter hohen Berg. Von hier aus eröffnete Napoleon am Morgen des 14. Oktober 1806 die Schlacht bei Jena und Auerstedt. Der Berg ist ein Landschaftsschutzgebiet und ähnelt der nordamerikanischen Prärie.
Zu jeder vollen Stunde schnappt der Schnapphahn an der Rathausuhr nach einer goldenen Kugel, die ein Pilger an einem Stab hält. Der Sage nach geht Jena angeblich unter, wenn es dem Hahn gelingt, die Kugel tatsächlich zu erwischen.
Nördlich des Stadtzentrums liegt der Jenzig, einer der höchsten Berge in der Region. Der Berg besteht aus Muschelkalk, weshalb der Bergrücken morgens und abends in der Sonne rot leuchtet. Der Gipfel ist ein beliebtes Ausflugsziel und bietet traumhafte Ausblicke über Jena.
Auf historischem Boden wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Saalebrücke unter dem Namen "Brücke der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft" wiederaufgebaut. Die ursprüngliche Brücke an diesem Ort gehörte zu den Sieben Wundern, war die erste Steinbogenbrücke in Jena und wurde 1913 durch eine neue Brücke ersetzt.
Der Fuchsturm ist ein mittelalterlicher Bergfried auf der Kirchberger Burganlage. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde er für astronomische Beobachtungen genutzt und wurde zu einem beliebten Ziel für Wanderer. Zahlreiche Legenden ranken sich um den Fuchsturm und sein Entstehen.
Jena Friedrich Schiller Haus in Jena | ©: fotobeam.de - Fotolia
Der Dichterfürst lebte hier mit seiner Familie in den Sommermonaten von 1797 bis 1799. In dieser kurzen Zeitspanne entstanden hier Passagen seiner wichtigsten Werke, neben Teilen von Maria Stuart und Wallenstein auch zahlreiche Balladen. Er gab dieses Haus erst 1801 auf.
Die Adern von Jena sind Fernwärmeleitungen, die zu einem Strang vereinigt sind. Sie wurden farblich gestaltet und bieten im Verlauf von vier Kilometern zahlreiche Ruheoasen. Die Adern sind eine der jüngsten Sehenswürdigkeiten, denn sie entstanden während der Bundesgartenschau 2007.
Die Geschichte der Stadt wird im Stadtmuseum Göhre präsentiert, während sich das Romantikerhaus vor allem der Literatur widmet.
Die Besucher erfahren im Optischen Museum nicht nur, wie verschiedene optische Geräte funktionieren, sondern lernen auch ihre Geschichte kennen.
An die jahrhundertelange Theatergeschichte Jenas knüpft das Theaterhaus an. Der heutige Bau wurde erst nach der deutsch-deutschen Vereinigung wiederaufgebaut.
Ein Konzertorchester legte 1934 den Grundstein für die Philharmonie, die 1969 erweitert wurde und heute auch künstlerische Heimat für drei Chöre darstellt.
Das Nachtleben in Jena ist vielfältig und international, wie es einem der weltweit führenden Bildungszentren gebührt. Für Besucher, die Kultur genießen wollen, gehört ein Besuch in der Kulturarena mit ihrem vielfältigen Programm rund um Konzerte, Kino und Theater zur Pflicht. Kulinarisch lässt die thüringische Metropole ebenfalls keine Wünsche offen. Empfehlenswert ist beispielsweise im höchsten Restaurant der Stadt im Jentower, wo der Gast beim genießen den Blick über die ganze Stadt genießen kann. Wer sich lieber in der hiesigen Szene an Kneipen und Bars umsieht, ist in der Wagnergasse mit ihrem breit gefächerten Angebot von edel bis urig bestens aufgehoben.
Eines der beliebtesten Ausflugsziele ist das Forsthaus. Der Turm gedenkt der Gefallenen im deutsch-französischen Krieg. Ganz in der Nähe steht auch der Bismarckturm.
Die Burg Posterstein, das prägende Gebäude des Ortes zwischen Altenburg und Gera, wurde im elften Jahrhundert errichtet.
Jena, Dornburger Schloesser | ©: LianeM - Fotolia
Jena, Wolfersdorfer Wasserschloss | ©: twoandonebuilding - Fotolia
Drei Schlösser auf einen Streich erleben die Besucher in Dornburg: Das Alte Schloss, das Rokoko Schloss sowie das Renaissance Schloss.
Sehenswert ist jenseits der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt der Ort Eckartsberga mit der gleichnamigen Burg. Sie sicherte einen alten Handelsweg.
Acht ehemalige Mühlen und das Wohnhaus des einstmals stärksten Mannes der Welt erleben Radfahrer und Wanderer auf einer Strecke von acht Kilometern.
In Sachen Events lässt Jena keine Wünsche offen. Die Bandbreite des Angebots reicht von einem Kurzfilmfest über den Jazzfrühling und verschiedene Feste bis hin zu den Irischen Tagen. Das absolute Highlight ist aber im Juli und August ein siebenwöchiges Open-Air-Spektakel in der Kulturarena. Begonnen hat dieses Festival relativ bescheiden, doch mit 70.000 Besuchern pro Jahr gehört es inzwischen zu den größten Open Airs in Ostdeutschland.
Jena | ©: Petra Beerhalter - Fotolia
Der optischen Industrie und der Feinmechanik verdankt Jena den Status, nach der Vereinigung, ein wirtschaftlicher Leuchtturm in den Neuen Bundesländern geworden zu sein. Dieser wurde konsequent ausgebaut, so dass Jena als Stadt der Wissenschaft gilt. Das macht sie attraktiv für junge und gut ausgebildete Arbeitnehmer, aber auch für Studenten. Die Stadt unterstützt diesen Trend mit einer Vielzahl an facettenreichen Veranstaltungen, die das Leben in Jena richtig lebenswert machen.
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