Städtereisen
Reisetipps zu deutschen Städten und ihren Sehenswürdigkeiten
Worms, Kaiserdom | ©: Blackosaka - Fotolia
Wormser Stadtmauer | ©: Blackosaka - Fotolia
Worms am Rhein präsentiert sich als eine Stadt mit langer Geschichte. Den Grundstein legten einst die Kelten, so dass Worms sogar europaweit zu den ältesten Städten gehört. Bekannt ist die rheinland-pfälzische Stadt mit fast 82.000 Einwohnern als Nibelungen- und Lutherstadt.
Der Wormser Dom, einer der drei rheinischen Kaiserdome, wurde 1130 bis 1181 auf dem höchsten Punkt der Innenstadt errichtet und ist vor allem im Mittelalter eng mit der deutschen Geschichte verwoben, etwa durch das Wormser Konkordat von 1122.
Wormser Rathausfassade | ©: Blackosaka - Fotolia
Wormser Rathausuhr | ©: Blackosaka - Fotolia
Der Heilige Sand ist Europas ältester erhaltener jüdischer Friedhof mit etwa 2000 Gräbern. Angelegt wurde er wohl gleichzeitig mit dem Bau der ersten Synagoge in den 30er Jahren des 11. Jahrhunderts. Seit den 1930er Jahren wird er nicht mehr genutzt.
1868 wurde das Wormser Lutherdenkmal, eines der bedeutendsten Reformationsdenkmäler überhaupt, enthüllt. Grund für das von Ernst Rietschel gestaltete Denkmal: Luthers Auftritt auf dem Reichstag zu Worms anno 1521, als er seine Thesen vor Kaiser Karl V. verteidigte.
Seit 1905 erinnert das von Johannes Hirt entworfene Hagendenkmal an den sagenhaften Hagen von Tronje, der bei Worms den Schatz der Nibelungen im Rhein versenkt haben soll. Das Denkmal wurde 1932 aus dem Stadtpark Bürgerweide an das Rheinufer versetzt.
Die kleinste, jedoch älteste Kirche in der Wormser Innenstadt ist die Magnuskirche. Grabungen belegen, dass sie im 8. Jahrhundert zur Zeit der Karolinger entstanden ist. Nachdem sie in den folgenden Jahrhunderten mehrfach umgebaut wurde, zeigt sie sich heute im romanischen Stil.
Worms, Nibelungenbrücke | ©: Blackosaka - Fotolia
Die Nibelungenbrücke ist die einzige Straßenbrücke über den Rhein zwischen Mannheim und Mainz. Die Fahrbahn verläuft direkt unter dem 53 Meter hohen Nibelungenturm. Das ursprüngliche Wohngebäude wird heute von den Pfadfindern als Herberge genutzt. Erbaut wurde der Turm von 1897 bis 1900.
1912 erbaute der Darmstädter Architekt Friedrich Pützer die neue evangelische Kirche am Karlsplatz im Jugendstil. Zusammen mit dem Wasserturm und dem Eleonoren-Gymnasium bildet die Lutherkirche ein architektonisches-Gesamt-Ensemble. Das Äußere ist bewusst schlicht gehalten, während das Innere einen einheitlichen Predigtraum bildet.
Das Ludwigsdenkmal auf dem damaligen Paradeplatz wurde anno 1895 errichtet, woran sich auch die Bevölkerung finanziell beteiligte. Das Denkmal soll an die militärischen Leistungen des Großherzogs Ludwig IV. erinnern, der als Kommandeur im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 diente und 1892 verstarb.
Insgesamt wurden nach dem Zweiten Weltkrieg 43 evangelische Notkirchen gebaut, um den Mangel an Kirchen, der durch die Zerstörung vieler Sakralbauten und den Zuzug zahlreicher Flüchtlinge bedingt war, zu beheben. Die Lukaskirche ist eine der letzten erhaltenen Notkirchen Deutschlands. Sie wurde nach den Plänen von Otto Bartning errichtet.
Als typisches Bauwerk des Nibelungenstils gilt der Wormser Wasserturm, der nach den Plänen von Karl Hofmann 1890 fertiggestellt wurde. Bis 1962 war der Turm in Betrieb und sollte die Wormser Wasserversorgung sicherstellen. Heute sind darin fünf Wohnungen untergebracht.
Teile der Stadtmauer und zwei mittelalterliche Türme sind Bestandteil des Nibelungenmuseums, das der Sage gewidmet ist und 2001 eröffnet wurde.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Andreaskirche als römische Basilika erbaut und bildet ein Ensemble mit dem Andreasstift, heute ein Museum.
Als Kulturzentrum und Gastspielhaus für Konzerte, Schauspiel und vieles mehr präsentiert sich die Einrichtung seit 2011 unter dem neuen Namen.
Eine mehr als 100jährige Tradition hat das Kleine Theater der Volksbühne Worms, einem Amateurtheater in der Nibelungenstadt.
Der Status als Studentenstadt mit der Fachhochschule sorgt dafür, dass Worms eine rege Nightlife-Szene mit vielen Clubs und Discos für jeden Geschmack besitzt. Studenten beispielsweise lernen das Nachtleben im Studentenclub tab kennen, der donnerstags zur Partynacht einlädt. Vor allem regionale Biere und Weine stehen in der Funzel im Angebot, die auch über einen eigenen Club verfügt. Ein hervorragendes kulinarisches Angebot rund um den Wein rundet das Nachtleben in Worms ab. Legendär ist wie in vielen anderen Städten der Region auch in Worms die Karnevalszeit.
Mildes Klima und viel Sonne machen den Wonnegau, die südlichen Gemeinden in Rheinhessen zu einem beliebten Ziel für Radfahrer und Wanderer.
Eine Reise in die Vergangenheit unternehmen die Besucher in Westhofen. Hier wurden zehn Millionen Jahre alte Relikte von Säugetieren gefunden.
Ein Tor zur Deutschen Weinstraße ist das Zellertal. Das Besondere der Region: Pfälzische und rheinhessische Weinberge verschmelzen zu einer Einheit.
Historisch bedeutsamen Boden entdecken die Besucher in der Kurpfalz, zu der die Städte Heidelberg und Mannheim gehören, die allein schon einen Ausflug wert sind.
Eingebettet in eine idyllische Landschaft präsentiert sich Osthofen mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Legendär ist etwa das Wonnegauer Winzerfest mit der Krönung von Prinz Schampus.
Kultur und Kulinarik, so lassen sich die herausragenden Veranstaltungen in Worms beschreiben. Das Wormser Backfischfest etwa ist das größte Wein- und Volksfest am Rhein. Seit 2002 finden in der Freiluftbühne vor dem Wormser Dom im Rahmen des Kultursommers die Nibelungenfestspiele mit neuen Interpretationen des Sagenepos statt, ferner gibt es zahlreiche traditionelle Musikveranstaltungen.
Zwischen Lebensfreude und Weltkultur, so könnte man die Lebenssituation der Wormser wohl am besten beschreiben. Denn sie leben in der Nibelungenstadt in einer der geschichtsträchtigsten Lagen direkt im Herzen Europas. Dafür spricht auch das Durchschnittsalter der Einwohner von 41,5 Jahren, Worms ist also auch für junge Leute attraktiv. Die Stadt ihrerseits befördert diese Entwicklung, indem sie die Infrastruktur beständig ausbaut und auch die Migranten bestens in das städtische Leben integriert.
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