Städtereisen
Reisetipps zu deutschen Städten und ihren Sehenswürdigkeiten
Weimar | ©: Steven Kaufmann - Fotolia
Weimar | ©: Jörg Hackemann - Fotolia
Vor allem dem kulturellen Erbe verdankt Weimar seinen Weltruhm. Die mit mehr als 65.000 Einwohnern viertgrößte Stadt in Thüringen ist Sitz zweier Universitäten und zahlreicher Verwaltungseinrichtungen des Landes. Bekannt ist Weimar im Zusammenhang mit der Klassik und als Wiege der ersten deutschen Republik.
Im Norden des Ilmparks erhebt sich das Stadtschloss im Herzen der Stadt. Vermutlich hatten die thüringischen Könige bereits im frühen 6. Jahrhundert hier ihren Hof. Belegt ist eine Burg seit dem 10. Jahrhundert. Nachdem dieser Bau abgebrannt war, wurde das heutige Schloss im 14. Jahrhundert errichtet.
Auf dem Gelände eines früheren Franziskanerklosters ließ Jakob Friedrich von Fritsch den Wittumspalais errichten. Ab 1774 bis zu ihrem Tod im Jahr 1807 bewohnte Herzogin Anna Amalia das Palais. Seit 1949 wird es als Museum genutzt, das die adelige Wohnkultur präsentiert.
Schloss und Park Belvedere gehören zu den schönsten Residenzen in Thüringen. Herzog Ernst August I. ließ dieses Lustschloss von 1724 bis 1744 errichten. Architektur und Gestaltung orientierten sich am Vorbild des Wiener Schlosses Belvedere.
Weimar, Tiefurter Park am Morgen | ©: Weimar - Fotolia
Das kleine Landschloss Tiefurt war die Sommerresidenz von Herzogin Anna Amalia. Sie nutzte sowohl das Schloss als auch den Park als Treffpunkt für ihren literarischen und musischen Kreis. Errichtet wurde das Schloss Ende des 16. Jahrhunderts.
Offiziell heißt das als Herderkirche bekannte Gotteshaus Stadtkirche St. Peter und Paul. Zwei Vorgängerbauten wurden von Bränden zerstört, sodass die heutige Kirche zwischen 1498 und 1500 errichtet wurde. Den Beinamen verdankt die Kirche Johann Gottfried Herder, der hier gewirkt hatte.
Napoleon ließ 1806 in Thüringen eine katholische Gemeinde gründen, die ab 1817 ihren Sitz in Weimar hatte. Europaweit wurden Spenden für den Bau der Kirche gesammelt, mit dem 1889 begonnen wurde. Stilistisch orientierte sich Architekt Max Meckel an der italienischen Renaissance.
Das neugotische Rathaus mit seinem Glockenturm und dem Balkon gilt als ein Wahrzeichen Weimars. Dabei handelt es sich bereits um den dritten Verwaltungsbau, die älteren Rathäuser fielen den Flammen zum Opfer. Vorbild für den Bau in Weimar war das Hofer Rathaus.
Das Renaissance-Gebäude überließ Landgraf Friedrich der Einfältige anno 1432 der Stadt. Im 16. Jahrhundert wurde es als Rats- und Handelshaus genutzt, bevor es zum Stadthaus wurde, in dem etwa Vorträge, Konzerte und Bälle stattfanden. Die Fassade wurde nach dem Zweiten Weltkrieg originalgetreu rekonstruiert.
Eigentlich wurde das Liszt-Haus 1798/99 als Dienststelle für den großherzoglichen Hofgärtner errichtet. Der virtuose Pianist Franz Liszt lebte in der oberen Etage der Hofgärtnerei ab 1869 bis 1886 alljährlich mehrere Monate. Heute wird das Gebäude als Museum genutzt.
Weimar, Goethe Schiller Denkmal | ©: Ralph Maats - Fotolia
Weimar, Goethehaus | ©: Bernd Kröger - Fotolia
Seit 1857 steht das bronzene Doppelstandbild der Dichterfürsten Goethe und Schiller vor dem Deutschen Nationaltheater. Das Standbild wurde nach einem Entwurf des Dresdner Bildhauers Ernst Rietschel geschaffen und am 4. Mai 1857 zum 100. Geburtstag von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach enthüllt.
In diesem Haus werden originale Relikte von der Jungsteinzeit bis zum Mittelalter präsentiert, darunter Objekte aus dem Opfermoor von Oberdorla.
Das Neue Museum zeigt vor allem zeitgenössische Kunst, während im Bauhaus-Museum etwa 500 Objekte dieser Kunstschule, die 1919 in Weimar gegründet wurde, zeigt.
Der bedeutendste Theaterbetrieb in Weimar ist das Nationaltheater mit Staatskapelle und beheimatet sowohl ein Theater als auch ein Orchester.
Seit 1999 steht die neue Weimarhalle als Bühne für kulturelle Veranstaltungen jeglicher Art offen, beispielsweise Sinfonieorchester oder das Kunstfest.
Einzigartige Erlebnisse verspricht die Barbarossahöhle am südlichen Rand des Kyffhäusergebirges etwa 100.000 Besuchern pro Jahr. Das Highlight: Der steinerne Thron Kaiser Barbarossas.
Eine faszinierende Kulturlandschaft mit historischen Städten und unberührter Natur entdecken die Wanderer auf dem insgesamt 130 Kilometer langen Hainichlandweg.
Seit mehr als 150 Jahren schlägt das gläserne Herz in der Farbglashütte in Lauscha. Die Besucher erleben hautnah, wie Glas geblasen wird.
Historischen Bergbau und vieles mehr erleben die Besucher in den Saalfelder Feengrotten. Diese gelten als farbenreichste Schaugrotten der Welt.
Zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. wurde von 1890 bis 1896 auf dem Gelände der Reichsburg Kyffhäuser das 81 Meter hohe Denkmal errichtet.
Weimar bietet seinen Gästen sehr viel mehr als ein kulturelles Angebot auf höchstem Niveau. Genießer können Weimar kulinarisch entdecken und finden ein breit gefächertes Angebot, das von der Suppenbar bis zu hochklassigen Feinschmeckerlokalen reicht. Auf keinen Fall entgehen lassen sollte man sich die Spezialitäten wie Bratwurst, Klöße und Zwiebelkuchen nicht entgehen lassen. Natürlich bietet die Stadt auch zahlreiche Kneipen wie das Irish Pub Smugglers mit seinem legendären Sortiment an Bier und Whiskey. Unter den Clubs ist der Studentenclub Schützengasse besonders angesagt. Wer rein will, sollte vor 22 Uhr da sein.
Dass hochklassige kulturelle Events einen Schwerpunkt im jährlichen Veranstaltungskalender darstellen, ist Weimar seinem Ruf als Stadt der Kunst schuldig. Beispielsweise reisen jeden Sommer Musik-Studenten aus der ganzen Welt zu den Meisterkursen an und geben verschiedene Konzerte. Ein besonderes Highlight ist der Weimarer Zwiebelmarkt am zweiten Oktober-Wochenende, der bis ins Jahr 1653 zurückreicht.
In Weimar macht das Leben Spaß, schließlich vereinigt die Stadt den Charme und das Flair einer Kleinstadt mit einem Angebot, das auch einer Metropole in nichts nachsteht. Vor allem der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor für die Stadt, so dass fast 80 Prozent der Arbeitnehmer im Bereich der Dienstleistungen arbeiten. Zudem gilt der Weimarer Bahnhof als ein wichtiger Knotenpunkt im Thüringer Eisenbahnsystem, die Einwohner können also auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem reisen.
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